Das Projekt „Zeug_innen einer Zeit der Verdammnis“ handelt von der Unterdrückung und Verfolgung von Lesben, Schwulen und Trans*Menschen während der Franco Diktatur in Spanien. Während dieser Zeit war Homosexualität in Spanien strafbar. Mehrere unter der Diktatur erlassene Gesetze sorgten hierfür. Homosexualität blieb in Spanien bis zum 26. Dezember 1978 illegal. Homosexuelle wurden mit Haftstrafen bestraft oder in Konzentrationslager gesteckt. Es gab sogar Gefängnisse, die speziell für Homosexuelle eingerichten wurden wie z.B. die Gefängnisse von Huelva und Badajoz. Andere Gefängnis hatten besondere Abteilungen für Schwule und Trans*Menschen. Im Carabanchel Gefängnis in Madrid wurde das oberste Stockwerk für diesen Zweck genutzt. Es kam vor, dass sich schwule oder Trans* Menschen sich aus dem obersten Stockwerk dieses Gefängnisses in den Tod stürzten. Trans*Menschen kam die gleiche Behandlung zu wie Homosexuellen. Das Franco-Regime war nicht in der Lage zwischen Homosexualität und Transsexualität zu unterscheiden. Lesben waren doppelt diskriminert, als Frauen und als Homosexuelle.
Das Projekt hat das Ziel, die enorme Unterdrückung von Homosexuellen und Trans*Menschen während der Diktatur in Spanien sichtbar zu machen – Fakten, die zum großen Teil in der Öffentlichkeit gar nicht bekannt sind, sondern wie alle Verbrechen Francos von der spanischen Gesellschaft verdrängt und verschwiegen werden.
Zwischen 2010 und 2012 suchte ich in ganz Spanien nach Menschen, die wegen ihrer Homosexualität oder Transsexualität Repressionen ausgesetzt waren oder diskriminiert wurden. Ich traf sie und interviewte sie. Das Resultat habe ich in Gemälden, Fotografien verarbeitet und durch biografische Texte meiner Interviewpartner_innen ergänzt. Dazu habe ich eine Dokumentation erstellt, die auf den Interviews basiert. |